Wenn von der Marke Samsung gesprochen wird, dann ist in aller Regel die Sparte Smartphones gemeint. Doch bei dem südkoreanischen Unternehmen handelt sich um einen riesigen Mischkonzern, der auch Bereiche des Maschinenbaus und der Schwerindustrie, wie Windkraftanlagen- oder Schiffbau, sowie Finanzdienste, Biotechnologie- und Pharmaunternehmen sowie Hotels und eine Modekette umfasst.

Samsungs V200 war das erste Mobiltelefon mit eingebauter Kamera.
Bild: Hersteller
Begonnen hat die Geschichte mit einem Lebensmittelladen, der am 1. März 1938 von dem südkoreanischen Unternehmer Lee Byung-chull in Daegu im Südosten des Landes gegründet wurde. Er verkaufte in erster Linie Früchte, Gemüse und Trockenfisch nach China. Später baute er die erste Zuckerraffinerie des Landes auf und stieg nach und nach in immer neue Geschäftsfelder ein.
Die Samsung Electronics Co., Ltd., heute einer der größten Elektronikkonzerne weltweit, wurde 1969 in Suwon, knapp 50 Kilometer südlich von Seoul, gegründet und entwickelte sich zum Flaggschiff des Konzerns. Nachdem man zunächst auf billige Massenware gesetzt hatte, forderte Lee Kun-hee, einer der Söhne des Firmengründers, im Jahr 1993 in einer Rede vor Spitzenkräften eine Qualitätsoffensive, die dem Unternehmen den Aufstieg zum weltweit führenden Technologiekonzern bereiten sollte. Tatsächlich wurde Samsung Weltmarktführer in den Sparten TV-Geräte, Kühlschränke, Speicherchips, Mobiltelefone (umgangssprachlich auch „Tastenhandys“ genannt) sowie – vor Apple – bei den Smartphones.
Unter der Marke Anycall brachte Samsung noch im selben Jahr sein erstes Mobiltelefon in Südkorea und der Region China auf den Markt. Im Dezember 1999 folgte mit dem Samsung M220 das erste TV-fähige Mobiltelefon der Welt, ein Klapphandy mit einem 1,8 Zoll großen, hochauflösenden TFT-LCD-Display, und im Juni 2000 mit dem V200 das weltweit erste Handy mit integrierter Digitalkamera, das 2003 auch in Deutschland eingeführt wurde. Außerdem brachte Samsung das erste Modell mit einer 10-Megapixel-Kamera auf den Markt.
In der so hart umkämpften wie prestigeträchtigen Branche der Smartphones kam es im Jahr 2016 für Samsung allerdings zu einer ernsthaften Krise: Das Unternehmen musste sein gerade erschienenes Modell Galaxy Note 7 vom Markt nehmen, weil die Gefahr bestand, dass der Akku des Geräts explodieren könnte. Doch letztlich überstand der Konzern diesen technischen Super-Gau und konnte seine Spitzenposition im Smartphone-Markt festigen.
Nicht zuletzt mit seinen beiden neuen Flaggschiff-Modellen, die Samsung im Februar in Barcelona vorstellte, will das Unternehmen diesen Status quo konservieren. In Deutschland gingen die Premium-Smartphones Galaxy S9 und S9+ am 16. März in den Verkauf. Das Galaxy S9, das über zwei Prozessoren verfügt, gilt als das derzeit schnellste Android-Modell auf dem Markt. Während das iPhone X von Apple mit seinem iOS-Betriebssystem und einem Mehrkernprozessor zwar über eine noch stärkere Rechenleistung und wahlweise über 256 GB internen Speicherplatz verfügt, ist der 64 GB-Speicher des Galaxy S9 durch den Einsatz einer Mikro-SD-Karte um bis zu 400 GB erweiterbar.
Der Name Samsung bedeutet übrigens „Drei Sterne“. Die Zahl Drei wird in Korea mit positiven Dingen in Zusammenhang gebracht. Das Firmenzeichen von Samsung zeigte bis 1993 drei weiße Sterne auf rotem Grund. Die Drei ist auch in anderen asiatischen Ländern eine Glückszahl. So hat der japanische Autohersteller Mitsubishi drei Rauten als Logo. (cm)
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