„Leben im Gleichgewicht“ hat sich Ulrike Kesselheim aus Waldbreitbach nicht nur selbst verschrieben. Die Diplom-Entspannungstrainerin gibt ihre Erkenntnisse bereitwillig an Studenten und Unipersonal weiter, trainiert im Auftrag von Unternehmen Gruppen von Mitarbeitern und führt regelmäßige ihre Workshops an der Wied durch. Im RWN-Gespräch lässt sie ein wenig „ins Innere“ schauen. Dabei, so eine klare Richtigstellung der Pädagogin, „hat das mit Esoterik gar nichts zu tun“. Aber mit Mentaltraining, mit Meditation, mit Gedankentraining zur Stressbewältigung.

Mentaltrainerin Ulrike Kesselheim.
Bild: Privat
Ihr eigener Kursplan zeigt Ulrike Kesselheim, wie sehr die Bedürfnisse der Mitmenschen auf diesem Gebiet in den letzten Jahren gewachsen sind: Stresssymptome und ihre Folgen zählen zu den aktuellen Zivilisationskrankheiten. „Meist muss erst das Alarmglöckchen klingeln, dann wollen die Menschen etwas ändern.“
Auf das eigene „Wollen“ kommt es laut Kesselheim unbedingt an. Sie selbst bezeichnet sich daher auch „nur“ als Begleiterin: „Meine Aufgabe sehe ich darin, Sie zu begleiten und an Ihre eigenen Möglichkeiten zu führen, wenn Sie sich Unterstützung in privaten und beruflichen Stresssituationen wünschen und kurze Auszeiten nutzen möchten.“
Mentaltraining wird inzwischen in beinahe allen Sportarten besonders häufig eingesetzt. So mancher Trainerwechsel in der Bundesliga verrät einiges davon. Aber auch im klinischen Bereich wird häufig mentales Training angewandt beziehungsweise den Patienten ans Herz gelegt. Kesselheim arbeitet zwar auch mit zwei Arztpraxen zusammen, betont aber doch, dass ihre Kunden nicht Patienten, eher Klienten genannt werden sollten.
Die Waldbreitbacherin „flüstert“ ihren Klienten nichts ein, aber es geht doch um die Neuordnung der Gedanken. Dabei kann die simple Formel „Ich bin ruhig“ nach ihrer Überzeugung viel bewirken. Kesselheim nennt ein alltägliches Beispiel: Da fährt im Wagen vor mir durch das Wiedtal mal nicht das schlagererprobte hübsche Mädchen, aber ein vorsichtiger Schleicher: „Fragen Sie sich doch, was es Ihnen nützt, sich jetzt aufzuregen“, so lautet die simpel klingende Aufforderung der Trainerin.
Den fragenden Blick des RWN-Reporters hat sie aber gleich richtig gedeutet: „Das geht nicht von jetzt auf gleich, das muss eben eintrainiert werden.“ Wie lange muss trainiert werden? Erste Wirkungen, da ist sich Kesselheim sicher, kann es schon nach zwei Wochen geben, aber wenn es nachhaltig wirken soll, dann schlägt die Trainerin doch eher sechs Wochen vor.
Die fleißige Uni-Truppe aus Koblenz, die unlängst diese sechs Wochen erfolgreich hinter sich gebracht hat und gleich eine Verlängerung eingefordert hat, macht es demnach besonders gut: „Die Gedanken sollten immer wieder trainiert werden, dranbleiben ist gut.“ Dann schaltet das vegetative Nervensystem eher automatisch auf Ruhe, so die frohe Kunde für den Autofahrer im Wiedtal.
Die Entspannungsmethoden funktionieren laut Trainerin übrigens bei jedem Menschen. Das Ziel ist wohl der Weg, denn Ulrike Kesselheim verspricht: „Wer konzentriert ans Werk geht, der lernt sich selbst wertzuschätzen, mit allen Schwächen.“ Aber dann kommt doch noch eine kleine Einschränkung: „Das ist kein Allheilmittel.“ (fu)
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